Pressearbeit ist an sich keine Raketenwissenschaft. Trotz allem sollte man wissen, was man tut. Heute erreichte mich einmal wieder eine Pressemeldung eines ausländischen Unternehmens. Sie zeigt, wie es nicht geht.
Betreff mit Großbuchstaben geht gar nicht
Und das fängt schon beim Betreff an. Denn alles einfach in Großbuchstaben zu schreiben, sichert noch lange keine Aufmerksamkeit. Höchstens geht es den Adressaten einfach nur auf die Nerven.
Weiter geht es mit einem so gar nicht aussagekräftigen Text:
Please find attached the latest press release from…
Man sollte erfahren, worum es geht
Dann kommt wieder der Text, den wir aus dem Betreff kennen. In Großbuchstaben. Mehr erfahren wir nicht, ohne eine pdf-Datei öffnen zu müssen. Das nächste No-Go. Denn pdf-Dateien haben zwar den Vorteil, dass sie genau so beim Empfänger ankommen, wie der Absender sie gestaltet hatte. Aber: mit ihnen lässt es sich schlecht arbeiten. Wer damit weiter arbeiten möchte, stößt oft genug an jedem Zeilenende auf einen Zeilenumbruch, den er in der Folge mühsam löschen muss. Ärgerlich.
PR: Deutsch in Deutschland macht es leichter
Dazu kommt: das Ganze ist in englischer Sprache verfasst. Das ist an sich ja nicht schlimm, denn die meisten Journalisten werden schon verstehen, worum es geht. Aber an dieser Stelle wissen sie aber noch nicht einmal, ob der angehängte Text in Deutsch oder Englisch verfasst ist. Eine weitere Hürde. Sie kann verhindern, dass die angehängte Datei überhaupt angeklickt wird.
Dass dann am Schluss eine niederländische Werbeagentur als Kontakt angegeben wird, zeigt, woher diese vermeintliche PR kommt. Das ist vielleicht gut gemeint. Für den PR-Kunden zahlt sich eine solche Maßnahme jedenfalls nicht aus. Im besten Fall ignorieren die Journalisten solche „PR“. Im schlechtesten gewinnen sie einen schlechten Eindruck, der sich in der Folge nur schwer korrigieren lässt.