Zuallererst die Antwort auf die Frage: ja, Roboter können menschliche Texter ersetzen. Aber… das gilt nur für in irgendeiner Form standardisierte Texte. Die lassen sich nämlich sehr gut strukturieren und dann nach einem vorgegebenen Muster vom Roboter verfassen. Das lohnt sich vor allem dann, wenn große Textmengen produziert werden müssen, zum Beispiel für einen Webshop. Was die Roboter nicht können: Texte, die etwas so erklären, dass jeder es verstehen kann. Genau dafür gibt es Menschen. Aber, lesen Sie erst einmal, wie das Texten mit Robotern funktioniert.

Wer verkaufen will, muss seine Produkte auch beschreiben. Das ist normalerweise eine Menge Arbeit, vor allem wenn es viele unterschiedliche Artikel sind. Sowas liefert jetzt auch Kollege Computer.

Die meisten von uns erinnern sich noch an gruselige Bedienungsanleitungen für Videorecorder aus japanischer Produktion. Die waren deshalb so schlecht, weil sie automatisch übersetzt wurden und sich meist niemand der so erzeugten Texte annahm. Das Ergebnis: der Nutzer war nach der Lektüre so schlau wie zuvor.

Nicht erst seit dieser Zeit haben Texte aus dem Computer ein schlechtes Image. Doch haben die Blechkisten in der Zwischenzeit eine Menge dazugelernt. Anders als früher ist es heute möglich, Produktbeschreibungen von den Kollegen mit Elektrohirn erzeugen zu lassen. Sie unterscheiden sich auch für Experten nicht von Texten aus Menschenhand.

Saim Rolf Alkan, aexeaSpezialist für solche Texte ist die Firma aexea aus Stuttgart. Auf die Frage, warum man überhaupt gute Texte in einem Katalog braucht, hat aexea-Geschäftsführer Saim Rolf Alkan eine einleuchtende Antwort: „Mit besseren Texten können Sie Ihren Umsatz um bis zu 20 Prozent steigern.“ Das gilt allerdings für solche Unternehmen, die Waren an Endverbraucher verkaufen möchten. Doch seiner Meinung nach sind gute Texte auch für diejenigen relevant, die Ersatzteile an Werkstätten verkaufen möchten. „Der Mechaniker braucht auch Argumente gegenüber seinem Kunden. Und dabei helfen ihm gute Texte. Wenn sie die Eigenschaften des Teils und vor allem seine Qualität gut beschreiben, ist das für ihn sowohl ein Kauf- als auch ein Verkaufsargument“, ist sich Alkan sicher. „Es reicht eben heute nicht mehr aus, einfach nur eine Liste von Eigenschaften zu einem Produkt zu hinterlegen. Es muss auch klar werden, warum ein Produkt besser ist als ein anderes. Und das geht eben gut mit Text. Jeder Text zu einem Produkt sollte ein Beratungsgespräch ersetzen können.“

Gute Texte werden auch gelesen

Zum Einwand, dass solche Texte während eines Bestellvorgangs ja doch nicht gelesen werden, hat Alkan nur eine kurze Bemerkung übrig: „Wenn die interessant sind, dann werden die auch gelesen,“ ist er überzeugt. Seiner Ansicht nach helfen gute Texte auch dabei, Fehlbestellungen zu vermeiden. Denn gerade dann, wenn der Käufer nicht ganz sicher ist, welche Qualität er wählen soll, wird er weitere Informationen für seine Kaufentscheidung im Text suchen. In diesen Moment fängt ein Text an, Geld zu sparen.

Dabei sind die Texte für Online-Kataloge noch wichtiger als für die gedruckten. Denn teure Rückfragen beim Service werden dadurch überflüssig. Wer es darauf anlegt, auch gut von Suchmaschinen gefunden zu werden, braucht dafür möglichst aussagefähigen Text. Genau diesen kann Kollege Computer in hoher Qualität liefern. Das macht der Blechkamerad nicht nur schnell, sondern auch in verschiedenen Sprachen.

Lohnenswert ist das allerdings nur dann, wenn große Mengen von Produkten vorhanden sind. Bei allen, die mit Ersatzteilen handeln, ist dies sicherlich der Fall. Eine Voraussetzung für die automatische Textproduktion: Produktdaten müssen in strukturierter Form vorliegen.

Passgenaue Datenbank

Dann beginnt die Arbeit. Denn die Experten von aexea analysieren genau die Eigenschaften der Produkte und erstellen eine passgenaue Datenbank, die es möglich macht, dass die Produktdaten in verständliche und gute Sprache übersetzt werden können. Dabei geht Saim Rolf Alkan so weit, dass er verspricht, auch auf Knopfdruck eine andere Tonalität liefern zu können. Wenn der Text nicht intellektuell genug klingt oder einfacher werden soll, könne seine Firma das schnell und ohne Aufwand ändern. Sofort und natürlich bei allen Produkten gleichermaßen.

Am Anfang des Prozesses steht immer die Frage, wie man ein Produkt sauber beschreiben kann. Neben diesen Basisfakten gibt es auch Besonderheiten, die besonders hervorgehoben werden. Sie können gerade im Vergleich mit anderen Produkten Texthighlights setzen, die den Text erst lesenswert machen. Ist zum Beispiel ein Winterreifen für besonders hohe Geschwindigkeiten zugelassen, ist dies ein wichtiges und hervorhebenswertes Produktmerkmal. Aufgrund der durchschnittlich in eine bestimmte Kategorie eingegebenen Daten kann die Maschine auch lernen.

Besondere Produkteigenschaften

Wenn sie weiß, dass Winterreifen oft nur bis 190 km/h zugelassen sind und ein bestimmter Reifen an der selben Stelle in der Datenbank den Wert 240 aufweist, wird sich dies im Text bemerkbar machen. Dort wird dann ein Satz zu finden sein, der erklärt, dass dieser Reifen für besonders schnelles Fahren gemacht ist. Logisch, ein Mensch hätte dies auch erwähnt. Nur: hier ist die Maschine automatisch in der Lage, eine große Menge an Texten mit den besonderen Produkteigenschaften zu generieren. In hoher Geschwindigkeit und zu Kosten, die deutlich unter denen liegen, die ein Mensch verursachen würde.

Das selbe gilt dann für weitere Sprachen. Diese werden übrigens nicht einfach übersetzt. Auch in den anderen Sprachen erzeugt der Computer aus den Parametern eigene Texte, die den Regeln dieser Sprache entsprechen. „Wir übersetzen nicht“, erklärt Alkan selbstbewusst. „Wir generieren neu.“ Und genau hier liegt der Unterschied. Texte automatisch zu übersetzen erfordert ja zunächst ein Verstehen der dahinter liegenden Strukturen. Wenn sie aus den selben zugrunde liegenden Daten neu in der zweiten Sprache erstellt werden, haben sie in der Regel eine viel bessere Qualität.

Texte schnell verfügbar

Ein weiterer Vorteil der aexea-Texte: sie sind sehr schnell verfügbar, wenn die Maschine erstmal mit den Daten gefüttert ist. Bei aexea arbeitet man daran, dass das Setup für die Texte eines neuen Kunden innerhalb von einer Stunde bewältigt werden kann. Bisher ist das allerdings noch nicht der Fall. Trotz allem sieht es danach aus, als sei das elektronische Erstellen von Texten ein einträgliches Geschäft, denn das Unternehmen wächst. Ein Wunder ist das nicht. Denn im Internet wollen immer mehr Shops Futter für die Suchmaschinen. Menschen können das zwar produzieren. Frage ist nur, wie lange so etwas dauert und welche Kosten dafür entstehen. Gerade technische Produkte mit klar definierten Eigenschaften sind eine perfekte Basis für Texte aus der Maschine.

Betriebswirtschaftlich sinnvoll

„Es muss natürlich betriebswirtschaftlich sinnvoll sein, elektronische Texte zu generieren“, erklärt Alkan. „Wenn ein Unternehmen nur fünfzig oder hundert Produkte vertreibt, wird Kollege Computer nicht konkurrenzfähig arbeiten können. Aber wenn eine kritische Masse erreicht wird, sieht es schon ganz anders aus.“

Klar ist auch: der Computer ist zwar stark darin, sehr schnell sehr große Mengen von Text zu produzieren. Das vielschichtige Denken kann er aber dem Menschen bisher nicht abnehmen. Wie immer, wenn Automaten dem Menschen Arbeit abnehmen, sind auch die Computer gut darin, Monotones zu übernehmen. Die intelligente Arbeit schaffen sie noch nicht.

Hintergrund

aexea: Texte aus dem Computer

aexea erstellt auf Basis von strukturierten Produktdaten wir automatisierte Texte nach Maß. Dazu verarbeitet das aexea-Team die individuellen Anforderungen in einem Regelgerüst richtet eine Software ein. So erhält der Kunde in Sekunden hochwertige Texte nach einheitlichen Inhalts- und Qualitätsstandards. Er muss dazu ausschließlich seine Datensätze liefern sowie ein Briefing zu Wording- und Textanforderungen. Neue Datensätze werden danach umgehend zu neuen Texten verarbeitet.

Dieser Artikel erschien in ähnlicher Form im amz-Sonderheft „Die Welt des Ersatzteils“